Für meine Anwendungen zu Hause habe ich einen HP MicroServer Gen8 erstanden und um RAM (2 GB zu 10 GB), SD-Karte, ILO-Lizenz ua. um insgesamt rund € 300,- erweitert.
SD-Karte? Ja, am Motherboard ist ein SD-Karten-Slot. Ich habe dort die 16 GB Micro SD-Karte eingelegt. Das Ziel ist ein Virtualisierungs-Host, der von SD-Karte bootet und somit “diskless” (also ohne Festplatten (HDD/SSD)) funktioniert. Die Daten kommen über iSCSI oder NFS von meinem Synology NAS (DiskStation DS214play).
Mittlerweile habe ich den VMWare ESXi 6 U1 probiert und auch XenServer 6.5 SP1. Beide Versionen sind frei erhältlich und bieten viele Funktionen in der kostenfreien Variante. Über eine kostenpflichte Lizenz sind weitere Funktionen verfügbar. Ich habe hier die freien Versionen getestet.
SD Karte = USB Gerät
Als Installationsgerät wählt man jeweils “USB”. Sowohl im BIOS als auch bei der Installation eines Hypervisors wird die SD-Karte als 14 bzw. 16 GB Speichermedium angezeigt.
Dieses Konzept birgt eine Gefahr: wenn am Server glzg. ein USB-Stick angeschlossen ist, kann es ein, dass dieser versucht, vom Stick anstatt von der SD-Karte zu booten.
Im Internet wird dieses Thema mehrfach behandelt. Ggf. einfach mal danach suchen…
VMWare ESXi 6
Ich habe natürlich zuerst das spzielle HP Image für VMWare ESXi 6 U1 genommen. Dieses Image verspricht aktuellere und umfangreichere Treiber für HP Server. Dabei fiert das System jedoch bei der Installation ein.
Mit der von VMWare bereitsgestellten ISO hat die Installation problemlos geklappt. Auch im Betrieb hat sich das System in einer Testwoche bewährt und vorhandene VMs von meinem älteren ESXi (5) betrieben.
XenServer 6.5
Ich habe bisher wenig Erfahrung mit XenServer. Aber ich habe mittlerweile Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Lösung gewonnen und bin auch an den kostenfreien Featues interessiert, die bei VMWare kostenpflichtig sind (allen voran VMotion bzw. eine andere Out-of-the-box Migrationsmethode).
Der XenServer war problemlos installiert. Ich habe ein paar meiner VMWare-VMs konvertiert (bzw. importiert) und auch ein paar neue Ubuntu VMs angelegt. Alles hat wunderbar funktioniert und auch mit der Performance war ich sehr zufrieden.
Fazit
Beider Hypervisor funktionieren einwandfrei und sehr performant auf dem Server. Wer mehr Performance möchte, kann den HP MicroServer Gen8 mittlerweile auch mit Intel Xeon E3-1220LV2 CPU inkl. 8 GB RAM kaufen.
Hallo Stefan, wie schaut’s denn nach knapp einem Jahr aus? Bist du bei Xen geblieben oder doch auf ESXi gewechselt?
Ich stehe im Moment vor der gleichen Frage…
Gruss,
Carsten
Hallo Carsten,
ich bin bei ESXi geblieben. Hauptgrund war, dass ich mir damit eine Migration erspart habe.
Wenn ich mehrere Server am Standort gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich zu Xen gewechselt, da dann das XenMotion in der kostenfreien Variante dabei wäre und das ist aus meiner Sicht ein großer Vorteil!
Sonst war ich mit Xen sehr zufrieden. Ich hatte aber das Gefühl, dass der ESXi (wg. besserem Ballooning?) mit der Verwaltung des RAM besser umgeht (= mehr VMs bei gleichem RAM).
Lg aus Wien!
Hallo Stefan,
mal eine Frage die mich momentan interessiert.
Ich möchte gerne meine Qnap (HS210-2Bay) auflösen und ganz gerne auf den MicroServer Gen8 wechseln.
Welches Betriebssystem ist denn zu empfehlen?
Er soll als Netzwerkspeicher dienen, Ziel meines TimeMachineBackups werden, PlexServer(Mediastreaming)(Sammlung soll auf den Platten liegen).
Dachte da an Win10Pro, hätte aber auch Zugriff sämtliche Server OS von Windows (MS Imagine der FH), oder doch eher ein Linux?
Oder XenServer mit beiden OS?
Welchen Vorteil bringt XenServer?
Danke schonmal für deine Antwort.
Hallo Stefan,
Ich habe mir kürzlich auch einen HP Mikroserver gekauft um meine Virtualisierung drauf laufen zu lassen. Da ich bisher XenServer 6.5 laufen hatte wollte ich natürlich auch mit XenServer 6.5 beginnen.
Ja, die Installation auf SD-Karte war OK. Und der XenServer lief auf dem Microserver auch besser als auf meinem vorigen Server. Gut, dann habe ich den aktuellen XenServer 7.0 probiert. Zu meinem Erstaunen konnte ich den nicht auf die SD-Karte installieren. Die Setuproutine des XenServer 7.0 bietet die SD-Karte einfach nicht an. Die Setuproutine bietet beim Abschluss dann an den Bootloader auf die SD-Karte zu installieren.
Die Setuproutine bietet sehrwohl an einen bestehenden XenServer 6.5 auf der SD-Karte zu aktualisieren.
Interessanterweise war es beim Setup des XenServer 7.0 möglich einen bestehenden 6.5 auf auf der SD-Karte auf 7.0 zu aktualisieren. Die Installation läuft auch komplett durch. Nach dem Starten des XenServer gibt sich der allerdings immer noch als 6.5.
Liebe Grüße,
Manfred
Hallo Manfred,
vielen Dank, dass du deine Erfahrung mit XenServer 7 hier teilst! Ich habe mit Version 7 leider überhaupt noch keinen Kontakt gehabt.
Offenbar erkennt die Setup-Routine den SD-Karten-Slot nicht korrekt (es wundert mich, weil’s als üblicherweise recht generisches USB-Device angezeigt wird).
Wenn er nach dem Upgrade von 6.5 auf 7 immer noch 6.5 anzeigt, glaube ich, dass es nicht erfolgreich war…
Es wäre interessant, ob es sich bei einer Installation zB. auf USB-Stick oder HDD auch so verhält. Hier sehe ich eine Chance, dass es klappt.
LgS