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Installation des XenServer 6.5 auf SD-Karte im HP MicroServer Gen8

hpmicroservergen8Für meine Anwendungen zu Hause habe ich einen HP MicroServer Gen8 erstanden und um RAM (2 GB zu 10 GB), SD-Karte, ILO-Lizenz ua. um insgesamt rund € 300,- erweitert.

SD-Karte? Ja, am Motherboard ist ein SD-Karten-Slot. Ich habe dort die 16 GB Micro SD-Karte eingelegt. Das Ziel ist ein Virtualisierungs-Host, der von SD-Karte bootet und somit “diskless” (also ohne Festplatten (HDD/SSD)) funktioniert. Die Daten kommen über iSCSI oder NFS von meinem Synology NAS (DiskStation DS214play).

Mittlerweile habe ich den VMWare ESXi 6 U1 probiert und auch XenServer 6.5 SP1. Beide Versionen sind frei erhältlich und bieten viele Funktionen in der kostenfreien Variante. Über eine kostenpflichte Lizenz sind weitere Funktionen verfügbar. Ich habe hier die freien Versionen getestet.

SD Karte = USB Gerät

Als Installationsgerät wählt man jeweils “USB”. Sowohl im BIOS als auch bei der Installation eines Hypervisors wird die SD-Karte als 14 bzw. 16 GB Speichermedium angezeigt.

Dieses Konzept birgt eine Gefahr: wenn am Server glzg. ein USB-Stick angeschlossen ist, kann es ein, dass dieser versucht, vom Stick anstatt von der SD-Karte zu booten.

Im Internet wird dieses Thema mehrfach behandelt. Ggf. einfach mal danach suchen…

VMWare ESXi 6

Ich habe natürlich zuerst das spzielle HP Image für VMWare ESXi 6 U1 genommen. Dieses Image verspricht aktuellere und umfangreichere Treiber für HP Server. Dabei fiert das System jedoch bei der Installation ein.

Mit der von VMWare bereitsgestellten ISO hat die Installation problemlos geklappt. Auch im Betrieb hat sich das System in einer Testwoche bewährt und vorhandene VMs von meinem älteren ESXi (5) betrieben.

XenServer 6.5

Ich habe bisher wenig Erfahrung mit XenServer. Aber ich habe mittlerweile Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Lösung gewonnen und bin auch an den kostenfreien Featues interessiert, die bei VMWare kostenpflichtig sind (allen voran VMotion bzw. eine andere Out-of-the-box Migrationsmethode).

Der XenServer war problemlos installiert. Ich habe ein paar meiner VMWare-VMs konvertiert (bzw. importiert) und auch ein paar neue Ubuntu VMs angelegt. Alles hat wunderbar funktioniert und auch mit der Performance war ich sehr zufrieden.

Fazit

Beider Hypervisor funktionieren einwandfrei und sehr performant auf dem Server. Wer mehr Performance möchte, kann den HP MicroServer Gen8 mittlerweile auch mit Intel Xeon E3-1220LV2 CPU inkl. 8 GB RAM kaufen.

HP MicroServer Gen8 Stromverbrauch

Zum Herumprobieren und für ein paar Anwendungen zu Hause (Interface zur Hausautomatisierung, ua.) habe ich einen neuen kleinen Server gesucht. Meine wesentlichen Anforderungen sind:

  • Unterstützung von Virtualisierung (VMWare ESXi, XenServer oder Hyper-V)
  • geringer Stromverbrauch
  • einfach zu managen
  • vernünftiger Preis

hpmicroservergen8Mit diesen Anforderungen wurde mir von einem Freund der HP MicroServer Gen8 empfohlen. Das Gerät kostet aktuel zirka 210,- Euro und ist ein “echter” kleiner Server. ILO 4 (https://de.wikipedia.org/wiki/Integrated_Lights-Out) inklusive.

Wunderbare Sache! Ich habe den Server bestellt und noch um folgende Module erweitert:

  • ILO 4 Advanced Lizenz um € 18,12. (hier gekauft)
  • Kingston KVR1333D3E9S/8G Arbeitsspeicher 8GB (DDR3 ECC CL9 DIMM, 240-pin), um € 68,03 (hier gekauft)
  • MicroSD-Karte als Storage für die Virtualisierungsplattform (war vorhanden)

In Summe bin ich unter 300 Euro geblieben. Damit habe ich mein Ziel vorerst erreicht:

Der HP MicroServer wurde bei mir mit 2 GB RAM geliefert, durch das Upgrade habe ich nun 10 GB zur Verfügung. (Im Link oben verweise ich auf das neuere Modell, das bei etwa dem gleichen Preis mit 4 GB ausgeliefert wird.) In Zukunft kann ich das 2 GB Modul gegen ein weiteres 8 GB Modul tauschen und hätte dann 16 GB zur Verfügung. Das ist auch das Maximum, das der HP MicroServer Gen8 unterstützt.

Das Installieren des Betriebssystems (in meinem Fall habe ich zu Beginn Citrix XenServer probiert) funktioniert über ILO Advanced mit der Remote Console ohne Probleme und auch ohne Datenträger. Das ISO Image muss nur in der Remote Console gemountet werden und die Installation erfolgt superschnell über das Netzwerk.

In diesem Setup möchte ich nun den Stromverbrauch überprüfen. Das mache ich mit meinen bewährten Edimax2101W (hier gekauft).

Das Ergebnis:

  1. beim Starten: 45 Watt
    gen8watt01
  2. unter Last (beim Booten): 31 Watt
    gen8watt02
  3. und im Leerlauf: 27 Watt
    gen8watt03
  4. ausgeschaltet zieht die ILO-Funktion übrigens 5,5 Watt.

Unifi AP-AC-Pro: erste Eindrücke

Heute habe ich meinen ersten Unifi AP AC Pro erhalten. Eigentlich hat der Händler die Geräte – nach eigenen Angaben – erst ab Jänner 2016 lieferbar, aber ein einzelnes Gerät konnte er mir reservieren und schicken.


Update Dezember 2016: mittlerweile gibt es modernere Access Points, als ich in diesem Beitrag beschreibe. Ich habe dazu einen anderen Blogbeitrag verfasst und würde empfehlen, eher ein Produkt der moderneren UAP AC-Serie zu wählen, falls dieser Artikel zu einer Kaufentscheidung herangezogen wird.


Nachtrag Jänner 2017: mittlerweile sind auch 802.11ac-fähgie Geräte im leistbaren Segment für Außeninstallationen erschienen, die ich in einem separaten Artikel vorstelle. Diese Geräte eigenen sich auch gut für den Innenbereich.


Optik und Montage

Optisch sieht das Gerät den anderen (runden) Unifi APs sehr ähnlich, als Unterschied fällt mir eigentlich nur das neue Ubiquti-Logo auf. Ich möchte einen Unifi AP LR ersetzen, die Montagehalterung ist die gleiche bzw. passt und so musste ich nur den alten von der Halterung herunterdrehen und den neuen AP reindrehen. Das klingt ein bißerl einfacher, als es tatsächlich ist: die Öffnung für den Schraubenzieher, mit dem der AP gehalten wird, hat mich ganz schön ins Schwitzen gebracht, aber es war zu schaffen.

Inbetriebnahme

Das Gerät hat sich sofort an meinem lokalen Unifi Controller angemeldet und problemlos adoptieren lassen und ich habe das WLAN-Profil für zu Hause ausgewählt.

Ich verwende die aktuelle Version 4.7.5 des Controllers. Der AP wurde mit SW Version 3.4.7.3231, die mit einem Klick auf “Upgrade” rasch auf 3.4.7.3284 gehoben war.

Und schon haben sich die ersten Geräte über den neuen AP verbunden.

Neu: Konfiguration per Handy App

Ich habe es nicht selbst probiert, aber die neue Generation von Unifi APs können per Smartphone-App (derzeit nur Android App) konfiguriert werden und benötigen somit keinen Unifi-Controller bei der Inbetriebnahme!

erste Tests

windowsacViele Geräte verbinden sich lieber über 2,4 GHz und 802.11n-Standard. Nur einzelne Laptops und Smartphones nutzen den 802.11ac-Standard auf 5 GHz. Sie zeigen aber Übertragungsraten von mehr als 300 MBit/s an (im Bild sind es 780 MBit/s, also 2×2 MIMO mit 802.11ac bei 80 MHz Kanalbreite – das Maximum wäre 867 MBit/s). Meine Tests haben derzeit keine gesteigerte Bandbreite ergeben, aber ich möchte das in den nächsten Tagen noch genauer testen.

Was mir auffällt

Ein paar neue Features sieht man sofort im Unifi Controller:

  • unifi-rf-environmentRF environment

Damit scannt der Access Point die Umgebung (alle Clients verlieren derweil die Verbindung, es wird jedoch mit einer kurzen Warnung darauf hingewiesen) und zeigt die Belegung der Kanäle und deren Rauschen (Interference) an. Das finde ich sehr interessant, weil man so auch aus der Ferne einen möglichst idealen Kanal finden und konfigurieren kann.

  • unifi-5ghz-kanäle-acKanalauswahl

Bei 2,4 GHz bietet der AP die üblichen 13 WLAN Kanäle an.
Bei 5 GHz kann man jedoch nur aus Kanal 36, 40, 44 und 48 wählen. Der Grund liegt wohl darin, dass bei diesen Indoor-Kanälen kein DFS gefordert ist bzw. offenbar die APs derzeit DFS nicht unterstützen. Aufgrund meiner Ländereinstellung “Austria” werden somit die anderen Kanäle ausgeblendet.

  • unifi-rf-env5ghzKanalbandbreite

Standardmäßig werden 40 MHz Kanalbandbreite genutzt. Man kann diese Einstellung auf 20 MHz reduzieren oder auf 80 MHz erweitern. Die Top-Geschwindigkeiten sind natürlich nur mit 80 MHz zu erzielen. Nachdem nur 4 Kanäle zur Verfügung stehen, kommt es hier leider zu Überschneidungen, sobald man 40 oder 80 MHz Kanalbandbreite einstellt.

Fazit

Das Gerät war superschnell installiert und in Betrieb genommen – vor allem, da ich es ja in meine bestehende Unifi-Umgebung integriert habe. Ich würde mir noch DFS-Unterstützung wünschen, damit auch alle, oder zumindest mehr als 4 Kanäle, zur Verfügung stehen.

Aktivieren von radvd am Ubiquiti Edgerouter für IPv6 Prefix Delegation

Ich nutze immer noch gerne und erfolgreich den Ubiquiti Edgerouter X SFP als Router in meinem LAN.

Da ich über Funkfeuer ja auch IPv6 nutzen kann, möchte ich das nun in meinem LAN einrichten und offizielle IPv6-Adressen (ohne NAT) den Endgeräten zuweisen.

Die IPv6-Adressen an den Interfaces lassen sich ja problemlos über das Webinterface konfigurieren. Aber es gibt im Webinterface keine Möglichkeit zu stateless oder stateful IPv6-Adressvergabe (zB. über DHCPv6 oder radvd). Dazu muss man kurz über SSH einloggen und die Kommandos textbasiert eingeben.

Routing ist ja praktischerweise aufgedreht. Dass alles funktioniert, habe ich getestet, indem ich meinem PC eine IPv6-Adresse aus meinem LAN-Bereich statisch vergeben habe. Zugriff auf Webseiten über IPv6 hat sofort klaglos funktioniert.

Also habe ich mit diesen zwei Zeilen rasch radvd auf dem LAN-Interface (bei mir eth1) aktiviert:

configure
set interfaces ethernet eth1 ipv6 router-advert prefix ::/64
set interfaces ethernet eth1 ipv6 router-advert radvd-options "RDNSS 2001:4860:4860::8888 {};"
commit
save

…und schon bekommen Geräte (teilw. sogar ohne neu verbinden zu müssen) IPv6-Adressen vergeben und nutzen IPv6!

Testen kann man das schnell über einen Aufruf auf http://ip6.me – dort wird die IPv6-Adresse angezeigt, falls man über IPv6 hinsurft. Falls eine IPv4-Adresse aufscheint, funktioniert etwas mit dem IPv6 noch nicht und das Endgerät ist selbstständig zu IPv4 zurückgekehrt.

Mit dem Thema IPv6 Firewall sollte man sich noch auseinander setzen, falls man nicht möchte, dass intern plötzlich alles über öffentliche IPv6-Adressen erreichbar ist…
Einen Vorschlag dazu gibt es zB. hier: https://community.ubnt.com/t5/EdgeMAX/1-6-DHCPv6-PD-with-RDNSS-on-Telenet-in-Belgium/td-p/1100485 Dieses Beispiel hat bei mir einwandfrei funktioniert, um eingehende Verbindungen abzulehnen:

configure
set firewall ipv6-name WANv6_IN default-action drop
set firewall ipv6-name WANv6_IN description 'WAN inbound traffic forwarded to LAN'
set firewall ipv6-name WANv6_IN enable-default-log
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 10 action accept
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 10 description 'Allow established/related sessions'
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 10 state established enable
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 10 state related enable
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 20 action drop
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 20 description 'Drop invalid state'
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 20 state invalid enable
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 30 action accept
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 30 description 'Allow IPv6 icmp'
set firewall ipv6-name WANv6_IN rule 30 protocol ipv6-icmp

set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL default-action drop
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL description 'WAN inbound traffic to the router'
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL enable-default-log
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 10 action accept
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 10 description 'Allow established/related sessions'
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 10 state established enable
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 10 state related enable
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 20 action drop
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 20 description 'Drop invalid state'
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 20 state invalid enable
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 30 action accept
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 30 description 'Allow IPv6 icmp'
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 30 protocol ipv6-icmp
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 40 action accept
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 40 description 'allow dhcpv6'
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 40 destination port 546
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 40 protocol udp
set firewall ipv6-name WANv6_LOCAL rule 40 source port 547
commit
save

Danach gehören die Einstellungen noch auf die Interfaces gebunden:

configure
set interfaces ethernet eth0 firewall in ipv6-name WANv6_IN
set interfaces ethernet eth0 firewall local ipv6-name WANv6_LOCAL
commit
save

Ein Test aus dem Internet (zB. Portscan vor dem Setzen der Regeln in Vergleich zu nachher) hat ergeben, dass die Ports nun von außen nicht angesprochen werden können.

Ubiquiti EdgeRouter X mit PPTP Server und lokaler Authentifizierung

Der Ubiquiti EdgeRouter X SFP sieht nach dem perfekten Gateway für meinen Funkfeuer-Zugang zu Hause aus!

Aufgrund der mipsel-Architektur und den debian-Images als Basis der EdgeRouter-Serie besteht die Möglichkeit, die mipsel-Pakete für olsrd und olsrd-plugins manuell nachzuinstallieren und somit das Routingprotokoll für Funkfeuer direkt mitlaufen zu lassen. Dies funktioniert wunderbar für IPv4 und IPv6!

Außerdem ist das Gerät als softwarebasierter 6-Port-Router (5 + 1 SFP) mit PoE-Unterstützung auf 5 Ports ideal für zu Hause und ich kann einzelne Antennen auch direkt mit Strom versorgen.

PPTP Server

Aber nun zu PPTP. Vorab: PPTP ist wohl das unsicherste VPN-Protokoll, das man wählen kann. Es ist aber auch das am einfachsten zu konfigurierende und bei Windows direkt konfigurierbar (= ohne etwas installieren zu müssen).

Bei den folgenden Schritten habe ich mich stark an diesem Youtube-Video orientiert: https://www.youtube.com/watch?v=XqFcPv2lfDI

Die Konfiguration erfolgt über die Kommandozeile, also per SSH oder indem man in der Weboberfläche (GUI) auf “CLI” klickt.

configure
set vpn pptp remote-access authentication mode local
set vpn pptp remote-access authentication local-users username meinbenutzer password meinpasswort

Die letzte Zeile wiederholt man für alle Benutzer, denen man Zugang gewähren möchte.

set vpn pptp remote-access client-ip-pool start 192.168.1.81
set vpn pptp remote-access client-ip-pool stop 192.168.1.89
set vpn pptp remote-access outside-address 78.41.113.xxx
set vpn pptp remote-access dns-servers server-1 192.168.1.1
set vpn pptp remote-access dns-servers server-2 208.67.222.222

Einige Firewall-Regeln gehören noch gesetzt:

set firewall name WAN_LOCAL rule 30 action accept
set firewall name WAN_LOCAL rule 30 description allow_PPTP
set firewall name WAN_LOCAL rule 30 destination port 1723
set firewall name WAN_LOCAL rule 30 log disable
set firewall name WAN_LOCAL rule 30 protocol tcp
set firewall name WAN_LOCAL rule 40 action accept
set firewall name WAN_LOCAL rule 40 description allow_PPTP_GRE
set firewall name WAN_LOCAL rule 40 log disable
set firewall name WAN_LOCAL rule 40 protocol GRE

Mit den folgenden Kommandos wird die Änderung aktiviert und gespeichert. Mein erster Test war danach sofort erfolgreich!

commit
save

Test mit Windows 7

Auf meinem Windows7-PC habe ich sofort ein VPN hinzugefügt:

  1. Systemsteuerung -> Netzwerk und Freigabecenter
  2. Neue Verbindung oder neues Netzwerk einrichten
  3. Verbindung mit dem Arbeitsplatz herstellen
  4. Die Internetverbindung (VPN) verwenden
  5. Internetadresse: meine externe IP bzw. Hostname des EdgeRouters
  6. Zielname: frei wählbar, zB. “PPTP EdgeRouter”
  7. Benutzername & Kennwort eingeben, so wie die Authentifizierungsinfo am EdgeRouter programmiert wurde; es muss keine Domäne angegeben werden.
  8. auf “Verbinden” klicken. Fertig!

Ich war sofort verbunden. Als IP-Adresse habe ich eine IP aus dem konfigurierten Pool erhalten! Internetsurfen war möglich! Ich habe meine IP über http://ip4.me überprüft und dort scheint die externe IP des EdgeRouter auf. Ich bin also über das PPTP-VPN und den EdgeRouter im Internet!

Unifi Controller in fhem einbinden

Ich habe bereits über meine Unifi-Installation geschrieben, die sich weiterhin bewährt.

Mit großer Freude habe ich gelesen, dass seit 23. August 2015 auch ein Unifi-Modul für fhem verfügbar ist! (Das Changelog sagt: “added: 74_Unifi.pm for the Ubiquiti Networks (UBNT) – Unifi Controller”)

Das muss ich gleich probieren! Einen Unifi-Controller habe ich laufen, jetzt möchte ich diesen mit fhem verbinden und anhand der Clients im WLAN die Anwesenheitserkennung von fhem nutzen.

Mittlerweile habe ich den Unifi Controller in Version 4.6.6 bei mir laufen. Von Version 3 zu Version 4 hat sich einiges geändert, auch in der Unifi API. Es ist daher verständlich, dass man die Versionnummer angeben muss. Gleichzeitig ist es toll, dass das fhem-Modul sowohl Version 3 als auch Version 4 unterstützt.

Ich habe für den Unifi-Zugriff aus fhem einen eigenen User “fhem” mit “Read Only”-Berechtigung im Unifi Controller angelegt.

Der Zugriff von fhem war mit einer Zeile erledigt:

define myunifi Unifi 192.168.1.9 443 fhem geheim 30 default 4

Der Syntax lautet gemäß Perl Modul:

define <name> Unifi <ip> <port> <username> <password> [<interval> [<siteID> [<version>]]]

In der Commandref stehen auch die Details zur Nutzung des Moduls.

Die Standardwerte dafür sind:

  • interval = 30 Sekunden
  • siteID = default
  • version = 4

Ich habe dennoch alles explizit angegeben. Damit hoffe ich, dass in zukünftigen Versionen keine Problem auftauchen (zB. sobald es Version 5 gibt, etc.).

fhemunifi-siteidZuerst habe ich den angezeigten Namen vom Unifi-Controller meiner Site als siteID anzugeben. Damit habe ich  keine Werte bekommen. Nach kurzer Suche habe ich die Fehlermeldung im Log gefunden:

myunifi (Unifi_GetClients_Receive) - Failed! - state:'error' - msg:'api.err.NoSiteContext' - This error indicates that the <siteID> in your definition is wrong. Try to modify your definition with <sideID> = default.

Folgender Hinweis hilft: in der URL des Controller sieht man, mit welcher siteID man verbunden ist, auch wenn diese einen anderen Namen trägt, der im Controller angezeigt wird:

Es hat dann sofort funktioniert: im “Unsorted”-Bereich habe ich nun das Objekt myunifi und alle verbundenen Endgeräte:fhemunifi1Die Daten, die fhem vom Unifi Controller bezieht sind umfangreich und ermöglichen viele Anwendungen, auch außerhalb der Presence-Funktion. Hier die Details zu einem Client:unifi2

====================================== 
_id = 558XXXXXXXXXXXXXb85ae047 
_is_guest_by_uap = false 
_last_seen_by_uap = 1441082804 
_uptime_by_uap = 33149 
ap_mac = 24:a4:XX:XX:XX:c3 
assoc_time = 1441043174 
authorized = true 
bssid = 2e:a4:XX:XX:XX:c3 
bytes-r = 3 
ccq = 991 
channel = 7 
essid = MeineSSID 
first_seen = 1435052270 
hostname = android-bfeXXXXXXXXX9f0f 
idletime = 24 
ip = 192.168.XXX.103 
is_guest = false 
is_wired = false 
last_seen = 1441082804 
latest_assoc_time = 1441049655 
mac = 60:af:XX:XX:XX:e5 
name = Stefan Samsung XXXX
noise = -94 
note = 
noted = false 
oui = SamsungE 
powersave_enabled = true 
qos_policy_applied = true 
radio = ng 
radio_proto = ng 
roam_count = 2 
rssi = 40 
rx_bytes = 1339759 
rx_bytes-r = 3 
rx_packets = 6309 
rx_rate = 6000 
signal = -54 
site_id = 53ecXXXXXXXXXXXXXXX91e2a 
tx_bytes = 1905377 
tx_bytes-r = 0 
tx_packets = 5576 
tx_power = 30 
tx_rate = 72222 
uptime = 39630 
user_id = 55892XXXXXXXXXXXXX5ae047 
usergroup_id = 
======================================

neue & weitere Funktionen

Das Modul für Unifi ist neu im fhem. Es wird laufend weiterentwickelt, so wurde letzte Nacht wieder um Funktionen erweitert, zB:

  • einen Client disconnecten,
  • einen Access Point restarten
  • die “Locate”-Funktion eines APs ein- & ausschalten (blinken)
  • Alarme am Controller archivieren

Am besten behält man das fhem Changelog im Auge. Dort werden Änderungen & Erweiterungen protokolliert.

erste Versuche mit dem GPS Repeater

Aufgrund der speziell gedämmten Scheiben im Auto funktionieren meine GPS-Anwendungen wie Navi oder APRS schon bei leichter Bewölkung nicht zuverlässig. Ich habe schon länger überlegt, mich mit einem GPS Verstärker zu beschäftigen.

Auf Ebay habe ich dann eine External Antenna Signal Repeater Amplifier GPS satellite Antenna for navigation um knapp € 25,- gefunden.

20150821_181113

Das Gerät besteht aus mehreren Teilen:

  • 20150821_181015einer externen Empfangs-Antenne, übrigens lt. Aufdruck für Glonass und GPS im Frequenzbereich 1575-1602 MHz geeignet,
  • einem USB-Stecker für die Stromversorgung,
  • einer Sendeantenne für GPS ist lt. Aufdruck für 1575.42 MHz ausgelegt
  • und einer SMA-“Kupplung”, damit das Kabel zB. zum Verlegen getrennt werden kann.

wpid-screenshot_2015-08-21-14-11-46.pngIch habe also bei mir zu Hause im Arbeitszimmer, in dem der GPS-Empfang bei geschlossenem Fenster auch fast unmöglich ist, einen ersten Test unternommen. Die Empfangsantenne habe ich auf den Fenstersims gelegt, das Fenster gekippt, um das durchgeführte Kabel nicht unnötig zu quetschen und den Sender am Tisch platziert. Bevor ich die USB-Verbindung hergestellt habe, habe ich mit der Android App “GPS Status & Toolbox” getestet und keinen Fix zu einem Satellit erreicht.

wpid-screenshot_2015-08-21-14-16-13.pngNachdem ich den USB-Stecker angesteckt habe, hat man binnen Sekunden eine sanfte Verbesserung in der Empfangsleiste der Satelliten in der App gesehen. Aber die meisten waren immer noch zu schwach. Ich musste mit dem Gerät näher an die Sendeantenne kommen, ab ca. 20 cm wurden dann zahlreiche Satelliten grün angezeigt und es war binnen weniger Sekunden die Position bekannt und ein Fix auf 6/23 Satelliten. Das ist immer noch nicht viel, aber man muss vielleicht wissen, dass mein Fenster nur begrenzt Aussicht hat und der Ausschnitt am Himmel, in dem Satelliten gesehen werden, ist recht klein.

20150821_180959

20150821_181006Der Repeater scheint also wunderbar zu funktionieren, allerdings muss man sehr nahe zum Sender kommen. Für meine Anwendung ist das kein Problem, bei mehr als 50cm Abstand, zeigt der Sender keine Wirkung mehr.

Hier ein Foto mit technischen Daten zum Gerät:

gpsrep-specs

Update Februar 2021: mich hat Thomas OE1TRI angeschrieben – er hat ein anderes (vmtl. neueres?) Gerät probiert, mit dem er sehr zufrieden ist. Die Position ist sehr exakt und im Innenbereich hat er auch bei einer Distanz von 15m zum Sender keine Probleme. Das ist doch erheblich besser als meine Erfahrungen mit dem hier beschriebenen Gerät. Daher möchte ich euch den Link zum von ihm getesteten Gerät nicht vorenthalten: https://www.ebay.at/itm/GPS-Signal-Repeater-Amplifier-Transfer-25M-Antennen-Kit-fur-den-Innenbereich-L1/254094640578?hash=item3b293885c2:g:3v4AAOSwH-RcSps5 (GPS Signal Repeater Amplifier Transfer 25M Antennen-Kit für den Innenbereich L1)

Der Stromverbrauch meiner Kaffeemaschine

edimax2101wJetzt kann ich dank fhem und des Edimax 2101W den Stromverbrauch meiner Haushaltsgeräte messen. Und begonnen habe ich, wie ihr wisst, mit der Nespresso Kaffemaschine:

edimax-fhem-kaffeemaschinenverbrauch

Die obere Grafik zeigt jeweils den Monatsverbrauch in kWh. Die untere Grafik zeigt den jeweils aktuellen Stromverbrauch in Watt. Die Granularität ist 30 Sekunden.

Hier eine detailliertere Ansicht (gezoomt):

edimax-nespresso-detailverbrauch

Was können wir aus diesen zwei Grafiken ableiten:

  • das Aufheizen der Maschine benötigt weniger als 1 Minute und “zieht” 1100-1200 Watt
  • für das Halten der Temperatur benötigt die Maschine immer wieder bis zu 400 Watt
  • wenn ich mir einen Kaffee mache, zeigt der Edimax 2101W kurz 45 Watt an, ich vermute hier die Pumpe, etc

Daraus ergibt sich in kWh:

  • für’s Aufheizen verbraucht die Maschine etwa 0,003-0,005 kWh (= 3-5 Wh)
  • inkl. Aufheizen und einer Stunde Betrieb verbraucht die Maschine zirka 0,016 kWh (16 Wh)
  • für jede weitere Stunde verbraucht die Maschine 0,0091 kWh (= 9,1 Wh

Strom messen mit FHEM und Edimax 2101W

Ich wollte immer schon wissen, wieviel Energie die Geräte im Haushalt verbrauchen. Waschmaschine, Kaffeemaschine beim Aufheizen, Computer, SAT Receiver, meine Funkfeuer-Installation am Dach, etc… Anwendungsbereiche hätte ich viele.

Ein Energiemessgerät mit Anzeige oder Logger auf SD-Karte hat meine Ansprüche nicht ganz zufriedengestellt. Natürlich möchte ich die Daten automatisch und zeitnah auslesen und darstellen.

Toll, dass das nun möglich ist und dass es sich in FHEM, meiner zentralen Software für die Hausautomatisierung, einbinden lässt.

Einrichtung

edimax2101wHeute Früh hat die Post meinen Edimax 2101W, gekauft um knapp weniger als € 50,-, zugestellt. Es handelt sich dabei um einen Zwischenstecker für Steckdosen, der per WLAN verbunden ist und über eine Android-App geschaltet (ein/aus), konfiguriert (Zeitschaltfunktionen, WLAN-Zugangsdaten) und ausgelesen (Energieverbrauch) werden kann.

Das Gerät sendet nach dem Anstecken an einer Steckdose eine SSID als Master (Access Point) aus. Ich verbinde mich mit meinem Android Tablet zu dieser offenen SSID, starte die EdiMax-App und konfiguriere die SSID und das Kennwort für mein WLAN, damit der Edimax 2101W sich nach einem Reboot in mein Hausnetz integriert. Meinem DHCP-Server am Router habe ich eine feste IP-Adresse für die MAC-Adresse des Edimax Gerätes eingestellt, damit sich diese nicht ändert und ich per Hausautomatisierung das Gerät abfragen kann.

Einbindung FHEM

In FHEM gibt es seit ein paar Wochen ein fertiges Modul für die Einbindung des Edimax 2101W. Es ist nicht mehr zu tun, als das Gerät mit einem einzeiligen Kommando einzubinden:

define SmartPlugCpower EDIPLUG 192.168.1.23

FHEM nimmt nun für die Authentifizierung die  Standardwerte admin/1234 an und liest sofort alle Daten aus:

fhem-edi-examplelines

Für die Verbesserung der Darstellung (va. am Floorplan) habe ich noch folgende Zeilen konfiguriert:

define SmartPlugCpower EDIPLUG 192.168.1.23
attr SmartPlugCpower eventMap on:an off:aus
attr SmartPlugCpower interval 60
attr SmartPlugCpower model SP2101W
attr SmartPlugCpower password 1234
attr SmartPlugCpower room Wohnzimmer
attr SmartPlugCpower user admin

Natürlich möchte ich die Werte in einer Datei loggen und auch als SVG zeichnen. Danke an’s FHEM Forum für die wichtigen Hinweise zu diesem Thema:

define FileLog_SmartPlugCpower FileLog ./log/SmartPlugCpower_01-%Y-%m.log SmartPlugCpower

define SVG_SmartPlugCpower SVG FileLog_SmartPlugCpower:SVG_FileLog_SmartPlugCpower:CURRENT
attr SVG_SmartPlugCpower room Wohnzimmer

define SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat SVG FileLog_SmartPlugCpower:SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat:CURRENT
attr SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat room Wohnzimmer

fhem-edi-gplot

Die Liste der Anpassungen:

  • Y-Axis label left entfernt
  • Y-Axis label right auf “Watt” geändert
  • im Diagramm die Sources der ersten Zeile auf “Verbrauch Watt” geändert
  • statt der standardmäßigen Regex auf SmartPlugCpower.power_now geändert, weil das der Wert ist, den ich sehen will.

Durch Klicken auf “Write .gplot file” wird die Einstellung aktiviert und eine Grafik erstellt.

Für die Monatsgrafik habe ich die gleichen Zeilen angepasst, die Einheit ist allerdings “kWh”:

fhem-edi-gplot-kwh

Ich mach’ mir mal einen Kaffee

Ich hab’ also einmal die Nespresso Kaffeemaschine angeschlossen und mir zwei Espressi gemacht:

fhem-ediplug-kaffeemaschine

Nach dem Einschalten beim Aufzeihen der Maschine werden kurz immerhin 1.200 Watt benötigt:

2015-07-16_06:49:43 SmartPlugCpower ON / 1201.70 W / 5.3106 A

Auch zwischendurch heizt die Maschine immer wieder kurz nach und hat in 1,5 Stunden (aufzeihen, zwei Espressi + 1,5h Leerlauf, danach abgeschaltet) immerhin 0,031 kWh verbraucht.

Maritime mobile

Bojenfeld in einer Bucht auf Dugi Otok in Kroatien. Unser Boot ist das dritte von links oder rechts

Im Zuge eines Segeltörns in Kroatien (Reiseberichte gibt es unter anderem hier und hier) haben wir am 16. Juni 2015 bei einem Bojenfeld in einer Bucht auf der Insel Dugi Otok im Naturpark Telašćica das Kurzwellen-Equipment ausgepackt und in Betrieb genommen.

Co-Skipper Florian (links im Bild) hat sich aufgrund des starken Winds einen Poncho ausgebort und zieht ebenso stilsicher wie todesmutig mit OM Bernd OE1IHB den Langdraht auf den Mast.

Als Antenne hat ein etwa 22 Meter langer Funkdraht gedient, den ich beim Amateurfunkflohmarkt in Altlengbach im Vorjahr von einem mit Carmouflage bekleideten Ungarn erworben habe. Auf der Haspel waren etwa 40m Draht, wir haben ihn also bereits gekürzt. Die Langdrahtantenne haben wir endgespeist über einen MTFT Magnetic Balun (eigentlich: Unun) mit dem automatischen Antennentuner MFJ 993B verbunden. Das andere Ende haben wir auf dem 17m hohen Mast raufgezogen und somit den Draht eher vertikal montiert.

Als Transceiver hat sich wieder mein Yaesu FT857 für die portable Nutzung bewährt.

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Stromverteiler und Multimeter (“sicher ist sicher”)

Zur Stromversorgung hat unser Skipper OM Florian OE3FDS die 12V Bordspannung von einer der beiden 110Ah-Bordbatterien genutzt und mit KFZ-Starterkabel mit meiner 12V-Vielfachverteilerleiste (bis 20A Belastbarkeit) verbunden. Von dort aus konnten wir die aktiven Geräte praktisch über Bananenstecker bzw. Kabelschuhe anschließen.

Damit die Konstruktion nicht verrutscht und die Sachen durcheinander fliegen, wird alles noch großzügig mit Duct Tape befestigt. Das schaut zwar nicht gut aus, hält aber super.

Konkret haben wir also folgendes Setup verwendet:

  • Antenne: Langdraht, ca. 22m endgespeist
  • Balun/Unun: MTFT Magnetic Balun 1:9
  • Tuner: MFJ 993B
  • Transceiver: Yaesu FT857
  • Stromversorgung: direkt von 12V Bordbatterie per KFZ-Starterkabel und 12V-Vielfachverteilleiste
  • genutzte HF-Leistung: max. 35W, normalerweise ca. 20-25W
  • unser Locator: JN73nv98

Skipper Florian OE3FDS (9A/OE3FDS/mm) macht es sich im Hintergrund gemütlich und lauscht...
Skipper Florian OE3FDS (9A/OE3FDS/mm) macht es sich im Hintergrund gemütlich und lauscht…

Und schon kann’s losgehen: wir hören auf 40m die ersten Stationen. Ich probiere auch andere Bänder und stelle fest, dass um ca. 16:30 Lokalzeit am besten die Stationen auf 15m und 20m zu hören sind. Also beantworte ich die ersten CQ-Rufe mit meinem “Maritime Mobile-Call” 9A/OE1SCS/mm und komme auch sofort durch. Wir arbeiten ein paar Stationen aus Griechenland, Italien, der Ukraine und zu meiner Freude erreichen wir als Premiere für mich Kuwait, das sind immerhin fast 3.300km Luftlinie!

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9A/OE1SCS/mm

Ich finde es immer wieder interessant, welche Abweichungen manche OMs und YLs zum vorgeschriebenen Funkalphabet finden. Ich bin es ja schon gewohnt, dass man beispielsweise bei Rufzeichen mit “RG” oft “Radio Germany” statt “Romeo Golf” hört. Falls mein Gesprächspartner beim QSO meinen Call nicht versteht und bis zur Heiserkeit “QRZ? Oscar Echo One Questionmark? Questionmark?” ruft, antworte ich auch oft als “Oscar Echo One Sugar Chicago Sugar“, da mein “Sierra Charlie Sierra” offenbar mehrfach nicht zu verstehen war. Aber meinen Maritime Mobile-Call 9A/OE1SCS/mm hat ein italienischer OM mit “Mickey Mouse” (als /mm) bestätigt. Das finde ich mal wieder kreativ. Und ich muss sagen, es ist nicht so unpassend, schließlich versteht es wirklich jeder sofort.

IMG_4057Aber wir sind ja verabredet: um 17:30 Lokalzeit sollten wir auf 7.125kHz +/- unseren Freund OM Simon OE3FSS hören. Ich bin noch mit dem Abschluss eines QSOs nach SV (Griechenland) beschäftigt und drehe um 15:33 UTC auf 7.125 kHz LSB. Und da hört man auch schon Simon rufen! Und das ziemlich gut sogar, nur ein bißerl Rauschen und Knacken im Hintergrund. Gut, das Rauschen war hier im Naturpark vorher sehr gering, es schwankt zwischen S2 und S4. Wir beantworten den Ruf natürlich unmittelbar, geben 58 und bekommen 56. Simon funkt von Prottes bei Gänserndorf aus, gute 500km entfernt, mit einem Dipol (80m lang), seinem Elecraft KX3 und einer HF-Endstufe, über die er für diesen QSO ca. 150 Watt Ausgangsleistung erzielt. In Prottes herrscht zur Zeit ein Gewitter, wir vermuten, dass das Rauschen daher stammt.

OM Bernd OE1IHB, meinereiner Stefan OE1SCS, Skipper OM Florian OE3FDS
OM Bernd OE1IHB, meinereiner Stefan OE1SCS, Skipper OM Florian OE3FDS

Ein paar Minuten später übernimmt OM Florian als 9A/OE3FDS/mm und tauscht mit Simon die wesentlichsten aber weiterhin vorschriftsmäßig belanglosen Daten über die Funkverbindung aus, um dann an OM Bernd 9A/OE1IHB/mm zu übergeben.

Die Anzahl der Stationen auf 40m nimmt um diese Zeit (mittlerweile wird es 16:00 UTC) stark zu, es war ja auch zu erwarten, dass das Band um diese Zeit “aufmacht”. Die Störungen nehmen daher zu und Simon und wir werden von benachbarten Stationen immer mehr verdrängt. Bald sind nur mehr Stationen aus den üblichen Ländern mit den vielen Kilowatt-Stationen zu hören.

Auch die Situation in den anderen Bändern hat sich eher verschlechtert, 20m und 15m verschwinden immer mehr im Rauschen.

Auf 14.313 kHz erreichen wir DJ3CD, der vor allem auf Maritime Mobile-Stationen achtet, und uns die Wetterinformationen für die nächsten 24h übermittelt. Dass wir nicht alleine sind, haben wir erkannt, als uns DH6HW mit einem kurzen Zwischenruf die Windstärken in Beaufort ergänzt hat.

Nach diesen QSOs (und den Anstrengungen vom Segeln) sind wir schon etwas erschöpft und bevor wir QRT senden, rufe ich noch ein paar Mal: “See kuw See kuw See kuw de Nine Alpha Slash Oscar Echo One Sierra Charlie Sierra Maritime Mobile” (CQ CQ CQ de 9A/OE1SCS/mm).

Hier noch ein paar Eindrücke:

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https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen