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Unifi AP AC Mesh Erfahrungsbericht

An den vielen anderen Beiträgen zum Thema Ubiquiti Unifi könnt ihr erkennen, dass ich diesem System bereits an mehreren Standorten vertraue. Bisher hat sich die Wahl für Unifi für mich bewährt: das System ist einfach zu bedienen, stabil im Betrieb und bietet alle Features, die ich benötige. Vor kurzem (Dezember 2016) sind neue Produkte von Ubiquiti erschienen, die auch im Freien die aktuellen WLAN-Standards kostengünstig bieten.

Das bisherige Dilemma im Outdoor-Bereich

UAP AC Mesh passt dank mitgeliefertem Adapter problemlos in die vorhandene Wandhalterung

Für den Innenbereich habe ich bereits in anderen Beiträgen entsprechende Produkt vorgestellt. Allerdings gab es bisher keine sinnvoll erschwinglichen Outdoor Access Points, die auch 5 GHz mit 802.11ac abdecken. Das war bislang ein großes Manko. Entweder man nimmt den

Unifi Mesh

Zum Glück gibt es nun zwei neue Produkte, die diese Lücke schließen:

Beide sind für den Außeneinsatz gerüstet, unterstützen 2,4 GHz und 5 GHz inklusive 802.11ac und DFS. Und das zum erschwinglichen Preis (Stand Jänner 2017: knapp über € 120,- für den Unifi UAP AC Mesh und etwa € 200, für den Unifi UAP AC Mesh Pro).

UAP AC Mesh

Der Unifi UAP AC Mesh hat das Potenzial, mein neues Standardgerät zu werden. Es ist auch für den Innenbereich fesch, bietet alle gängig benötigten Technologien und unterstützt die PoE Varianten „24V Passive PoE“ und „802.3af Alternative A“, wodurch es im Privatbereich günstig eingesetzt, aber auch an bestehende Switches im Firmenbereich angeschlossen werden kann:

  • ein Gerät für indoor & outdoor
  • lässt sich mit vielen bestehenden PoE-Switches nutzen, da es zwei Standards für die PoE-Versorgung unterstützt:
    • 24V Passive PoE (alter Ubiquiti/Mikrotik/etc. Standard)
    • 802.3af (Alternative A; vmtl. auch an 802.3at nutzbar)
  • unterstützt beide WLAN Frequenzen: 2,4 GHz und 5 GHz
  • erfüllt mit 802.11ac und 2×2 MIMO die modernsten WLAN-Standards mit Geschwindigkeiten bis 867 MBit/s. Und ist kompatibel zu 802.11a/b/g/n/ac.
  • bindet sich in bestehende Unifi-Management-Umgebungen ein und bietet somit zentrale Konfiguration & Monitoring. Optional kann der AP selbstständig mit unabhängiger lokaler Konfiguration betrieben werden.
  • abnehmbare Antennen. Der APs enthält Montagevorrichtungen, um mit externen Antennen zB. für bestehende Sektor- oder Panelantennen betrieben zu werden.
  • VLANs und 802.1q. Für mich immer wichtig, mehrere Netze über VLANs zuführen zu können und als separate SSIDs auszusenden (4 SSIDs sind gleichzeitig je Frequenz je AP möglich, die beiden Frequenzen können für unterschiedliche SSID-Konfigurationen genutzt werden)

Außerdem kann der UAP AC Mesh an vorhandene Wandhalterungen oder Antenna mounts  (zB. AirMax Antennen oder Unifi Sektor-Antennen) montiert werden (zB. für die Rocket-Serie).

UAP AC Mesh Pro

Was mir zum Unifi UAP AC Mesh Pro als erstes auffällt: er ist erheblich größer! 34,32×18,12 cm ergeben eine ziemlich eindrucksvolle Fläche, für eine Außenmontage auf einem Mast werde ich hier die Windlast speziell berücksichtigen.

Obwohl das Gerät wie eine Panelantenne aussieht, handelt es ich um einen Rundstrahler. Drei Antennen mit 8 dbi Gewinn sind verbaut, wodurch 3×3 MIMO möglich ist und nominal 5 GHz 802.11ac 1.300 MBit/s (1,3 GBit/s!), sowie für 2,4 GHz 450 Mbit/s möglich werden. Natürlich werden die Bandbreiten nur erreicht, wenn auch das Endgerät das Senden und Empfangen über 3 Antennen ermöglicht.

Hinsichtlich PoE wird beim Pro nur 802.3af unterstützt.

Erwähnenswert ist noch, dass der Pro über zwei Gigabit-Ethernet-Ports verfügt, wodurch es möglich ist, weitere Access Points „hinter“ dem Unifi UAP Mesh Pro zu betreiben (Daisy Chain).

Mesh?

Ich finde den Namen „Mesh“ etwas verfänglich: bei Mesh Network denke ich immer an Netztopologien ähnlich zu Funkfeuer. Also zu weit verteilten Netzen, wo WLAN-Systeme oder -Knoten mit mehreren anderen Systemen oder Knoten verbunden sind.

Für die hier beschriebenen Produkte finde ich das nicht ganz passend: Unifi Systeme können zwar über „Wireless Uplink“ einen Access Point über einen anderen AP anbinden. Allerdings kann ein AP, der nur ohne Kabel verbunden ist, das Signal nicht an noch einen weiteren AP weiterreichen.
(Update Februar 2017: siehe Kommentar von Harry unten, es ist bei den Mesh-Produkten möglich, auch mehrere Access Points untereinander über Wireless Uplink zu verbinden: https://help.ubnt.com/hc/en-us/articles/115002262328-UniFi-Feature-Guide-Wireless-Uplink).

Unpacking

Ich habe mich bemüht, recht zeitig nach Erscheinen der Produkte zwei Unifi UAP AC Mesh zu bestellen, da ich schon dringend ein paar Außenbereiche mit WLAN versorgen müsste, das aber bisher nur halbherzig gemacht habe, da ja die bisher verfügbaren Produkte nicht zufriedenstellend waren.

Ubiquiti hat scheinbar das Design des Zubehörs angepasst. Neu ist nämlich, dass das Netzteil und das Kabel weiß – wie der AP selbst – sind. Das Netzteil entspricht den Spezifikationen der bisherigen Produkte für 24V Gigabit passive PoE (0,5 A), ich finde abgesehen von Farbe (und der abgerundeten Form) keine technischen Unterschiede. Jedenfalls möchte ich darauf hinweisen, dass – obwohl ältere Netzteile funktionieren – darauf geachtet werden soll, dass Gigabit unterstützt wird. Schließlich ermöglicht der Access Point ja Bandbreiten, bei denen man nicht möchte, dass dann das Netzteil zum Flaschenhals wird.

Ansonst wirkt der Access Point robust, die beiden Antennen sind abschraubbar (RP-SMA-Anschlüsse). Es können also jederzeit externe Antennen angeschlossen werden. UAP AC Mesh können gemeinsam mit AirMax-Antennen oder -Sektor-Antennen genutzt werden, die bisher zB. für die Rocket-Produkte oder Outdoor+/Outdoor5  gedacht waren.

Eine Signal-LED auf der Seite des Access Points zeigt – wie auch bei anderen Unifi-Produkten üblich – den Status des Access Points:

Das Einbinden in den Unifi Controller funktioniert problemlos. Das Gerät wird sofort erkannt, ein Software-Upgrade wird angeboten und man kann es problemlos adoptieren. ich habe das richtige Profil zugewiesen und kurz darauf haben sich schon die ersten Clients verbunden. Fertig.

Das ging wirklich so schnell, dass ich dann noch versucht habe, den Unifi UAP AC Mesh über einen Wireless Uplink einzubinden. Auch hier hat alles klaglos funktioniert.

Die Signalstärken sind einwandfrei: auch mit zwei Wänden und einem Abstand von 25 Metern zum Access Point bekomme ich -65 dB angezeigt.

Fazit

Ich werde wohl vermehrt auf den Unifi UAP AC Mesh setzen, nachdem er universell in Gebäuden wie im Freien eingesetzt werden kann. Der Unifi UAP AC Mesh Pro bietet in Umgebungen mit vielen Clients aufgrund der zusätzlichen Antenne Vorteile, ich habe jedoch kaum Umgebungen, bei denen ich > 30 Geräte je AP versorgen muss.

Empfehlung: externe RP-SMA-Antennen

Ich habe mit den mitgelieferten Antennen bei Access Points mit verschiedenen Herstellern sehr unterschiedliche (und oft schlechte) Erfahrungen gemacht.

RP-SMA Buchse

Da zum Glück die meisten Hersteller RP-SMA-Anschlüsse verbauen, habe ich mir folgende Antennen in größerer Stückzahl zugelegt und tausche sie nun regelmäßig gegen die ursprünglich mitgelieferten. Auch im Outdoor-Bereich habe ich damit seit zwei Wintern keine Probleme gehabt, obwohl die Antennen nur für indoor designed sind:

2,4 GHz und 5 GHz 8 dbi RP SMA Antenne

Die Modellbezeichnung ist bei Amazon Huacom HCM82. Eigentlich habe ich die Antenne ursprünglich auf Aliexpress gefunden und getestet. Sie ist quasi baugleich mit dem Modell, das auf Amazon angeboten wird, mittlerweile ist sie auf Aliexpress sogar teurer.

Die Antenne ist für 2,4 GHz und 5 GHz WLAN geeignet und verfügt über ein Gelenk, über das sie 45° oder 90° „geknickt“ werden kann.

Der Antennengewinn ist mit 8 dbi angegeben. Damit ist auch guter Empfang von weiter entfernten Stationen möglich.

Blick ins Innere: Antennendraht beim Gelenk

Übrigens: in Österreich (ich glaube überall in der EU) ist die maximal zulässige Leistung als e.i.r.p. definiert. EIRP bedeutet, dass die Leistung des Geräts zum Antennengewinn addiert werden muss und dann einen gewissen Wert nicht überschreiten darf. Wenn man jetzt eine stärkere Antenne montiert, sollte man darüber nachdenken, die Leistungsstufe des Geräts zu reduzieren um im gesetzlichen Rahmen zu bleiben.

Speedtest über Ubiquiti Edgerouter CLI

Ich betreibe mehrere Standorte, die im Wiener Funkfeuer-Netz verteilt sind. Mich interessiert die Performance (vor allem die Bandbreite vom bzw. zum Internet), die ja abhängig von Tages- oder Jahreszeit schwanken kann.

Update Dezember 2016: das Tool speedtest-cli ist durch speedtest.py, das vom gleichen Entwickler geschrieben wurde und die gleichen Möglichkeiten bietet, abgelöst worden. Die Installation ist daher abweichend. Ich habe die neue Vorgehensweise in einem neuen Beitrag erklärt. Die hier beschriebenen Optionen und Möglichkeit haben jedoch weiterhin Gültigkeit.

Bisherwar ich recht erfolgreich mit Bandbreite iPerf. Dazu benötige ich aber zwei Geräte, zwischen denen dann die Bandbreite gemessen wird – das ist die richtige Methode, wenn man zB. eine Funk-Verbindung zwischen zwei Geräten messen möchte. Aber wenn ich die Internet-Performance messen möchte, muss ich zwei Geräte bedienen.  Die Ergebnisse sind dafür belastbar, sind nachvollziehbar/plausibel und spiegeln die erlebte Performance wider.

Wenn ich vor Ort bin, nutze ich die Speedtest-App (hier der Link für iOS/iPhone/iPad) von Ookla Speedtest.net oder den RTR Netztest (auch für iOS/iPhone/iPad). Diese App gefällt mir in letzter Zeit sogar besser, weil auch viele andere Werte geprüft werden.

Für die Ubiquiti EdgeRouter oder Ubiquiti EdgePoints, die wir in letzter Zeit gerne einsetzen, gibt es da eine einfache Möglichkeit:

Installation: Speedtest für CLI

Heute haben mir Freunde ein Messergebnis geschickt, das eindeutig über die CLI gemessen wurde. Dabei ist mir die Idee gekommen, auch meine EdgeRouter (und EdgePoints, also die Outdoor-Variante) damit auszurüsten und in Zukunft selbst gemütlich über die CLI testen zu können. Also hab‘ ich mir das gleich angesehen:

Auf Github findet man das Python Script speedtest-cli: https://github.com/sivel/speedtest-cli

Man benötigt nur das .py-Script, das recht einfach am EdgeRouter heruntergeladen werden kann. Damit es auch nach einem Update des Routers verfügbar bleibt, speichere ich es in /config/user-data:

curl -o /config/user-data/speedtest_cli.py https://raw.githubusercontent.com/sivel/speedtest-cli/master/speedtest_cli.py

(Weil wget im Standard-Image nicht installiert ist, verwende ich curl -o. Weil unzip nicht verfügbar ist, lade ich das .py-Script vom letzten master-Branch raw von github).

Danach markiere ich das Script als ausführbar:

chmod u+x /config/user-data/speedtest_cli.py

Und schon kann’s losgehen, ich starte einen Speedtest mittels:

/config/user-data/speedtest_cli.py

Das Ergebnis überzeugt mich:

speedtest_cli1

Optionen

Es gibt noch ein paar erwähnenswerte Optionen zu dem Tool. Vor allem –simple könnte zB. für Scripts interessant sein:

–simple zeigt nur den Output an: Ping/RTT, Download- & Uploadraten.

/config/user-data/speedtest_cli.py --simple

ergibt:

Ping: 26.968 ms
Download: 38.36 Mbit/s
Upload: 27.19 Mbit/s

speedtest_cli2–share liefert eine URL zurück, bei der das Ergebnis grafisch dargestellt wird:

–server SERVER-ID nutzt den Zielserver mit der entsprechenden ID. Diese kann man in der Liste aller verfügbaren Server finden, welche  mittels –list abgerufen wird

–secure nutzt https statt http für die Test

–version liefert die Versionsnummer zurück

APRS Smartbeaconing bewährt sich bei mir nicht

AP510 mit SmartBeaconing, zu Fuß + mit Straßenbahn unterwegs
AP510 mit SmartBeaconing, zu Fuß + mit Straßenbahn unterwegs

SmartBeaconing ist eine gute Idee: statt per APRS seine Position alle x Sekunden auszusenden und damit das APRS-Netz unnötig zu belasten, wird die Position nur gesendet, sobald es das System „smart“ findet: bei Richtungsänderungen, wesentlichen Geschwindigkeitsänderungen, etc.

Das entlastet das Netz hinsichtlich der Anzahl an Meldungen, die direkt oder über Digipeating übertragen werden und erhöht die Wahrscheinlichkeit für andere Benutzer, dass Airtime für deren Aussendung frei ist.

AP510 im Rucksack in der Straßenbahn (Antenne ist hier testweise eine Nagoya NA-771)
AP510 im Rucksack in der Straßenbahn (Antenne ist hier testweise eine Nagoya NA-771)

Ich habe überall SmartBeaconing verwendet. Schließlich bin ich großteils im Stadtgebiet von Wien und in der näheren Umgebung unterwegs und dort ist die Dichte an APRS-Empfängern & -Digipeatern sehr hoch.

AP510 APRS Tracker am Boot auf der Adria bei Kroatien im Juni 2015
AP510 APRS Tracker am Boot auf der Adria bei Kroatien im Juni 2015

Leider hat sich SmartBeaconing für mich nicht bewährt: obwohl ich mit 5 Watt über eine externe Magnetfußantenne (Nagoya UT-106UV) vom Autodach aus sende, werden nur 30-40% meiner Meldungen aufgenommen. Und das reicht nicht, um die Strecke annähernd korrekt abzubilden. Vor allem, wenn eine Richtungsänderung nur alle 1-2 Minuten passiert, hinterlasse ich nur alle 5 Minuten einen Punkt auf der Map bei dieser schlechten Erfolgsquote der Übertragung.

Ich habe daher SmartBeaconing deaktiviert und sende im Moment stur alle 30 Sekunden. Damit bekomme ich ausreichend Übertragungen zusammen, um die Route gut abzubilden. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass dadurch das Netz stärker belastet wird. Da ich aber nicht viel mit dem Auto unterwegs bin, denke ich, dass es zumutbar ist

APRS Strecke mit Argent OpenTracker USB ohne SmartBeaconing
APRS Strecke mit Argent OpenTracker USB ohne SmartBeaconin

 

erste Versuche mit dem GPS Repeater

Aufgrund der speziell gedämmten Scheiben im Auto funktionieren meine GPS-Anwendungen wie Navi oder APRS schon bei leichter Bewölkung nicht zuverlässig. Ich habe schon länger überlegt, mich mit einem GPS Verstärker zu beschäftigen.

Auf Ebay habe ich dann eine External Antenna Signal Repeater Amplifier GPS satellite Antenna for navigation um knapp € 25,- gefunden.

20150821_181113

Das Gerät besteht aus mehreren Teilen:

  • 20150821_181015einer externen Empfangs-Antenne, übrigens lt. Aufdruck für Glonass und GPS im Frequenzbereich 1575-1602 MHz geeignet,
  • einem USB-Stecker für die Stromversorgung,
  • einer Sendeantenne für GPS ist lt. Aufdruck für 1575.42 MHz ausgelegt
  • und einer SMA-„Kupplung“, damit das Kabel zB. zum Verlegen getrennt werden kann.

wpid-screenshot_2015-08-21-14-11-46.pngIch habe also bei mir zu Hause im Arbeitszimmer, in dem der GPS-Empfang bei geschlossenem Fenster auch fast unmöglich ist, einen ersten Test unternommen. Die Empfangsantenne habe ich auf den Fenstersims gelegt, das Fenster gekippt, um das durchgeführte Kabel nicht unnötig zu quetschen und den Sender am Tisch platziert. Bevor ich die USB-Verbindung hergestellt habe, habe ich mit der Android App „GPS Status & Toolbox“ getestet und keinen Fix zu einem Satellit erreicht.

wpid-screenshot_2015-08-21-14-16-13.pngNachdem ich den USB-Stecker angesteckt habe, hat man binnen Sekunden eine sanfte Verbesserung in der Empfangsleiste der Satelliten in der App gesehen. Aber die meisten waren immer noch zu schwach. Ich musste mit dem Gerät näher an die Sendeantenne kommen, ab ca. 20 cm wurden dann zahlreiche Satelliten grün angezeigt und es war binnen weniger Sekunden die Position bekannt und ein Fix auf 6/23 Satelliten. Das ist immer noch nicht viel, aber man muss vielleicht wissen, dass mein Fenster nur begrenzt Aussicht hat und der Ausschnitt am Himmel, in dem Satelliten gesehen werden, ist recht klein.

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20150821_181006Der Repeater scheint also wunderbar zu funktionieren, allerdings muss man sehr nahe zum Sender kommen. Für meine Anwendung ist das kein Problem, bei mehr als 50cm Abstand, zeigt der Sender keine Wirkung mehr.

Hier ein Foto mit technischen Daten zum Gerät:

gpsrep-specs

Update Februar 2021: mich hat Thomas OE1TRI angeschrieben – er hat ein anderes (vmtl. neueres?) Gerät probiert, mit dem er sehr zufrieden ist. Die Position ist sehr exakt und im Innenbereich hat er auch bei einer Distanz von 15m zum Sender keine Probleme. Das ist doch erheblich besser als meine Erfahrungen mit dem hier beschriebenen Gerät. Daher möchte ich euch den Link zum von ihm getesteten Gerät nicht vorenthalten: https://www.ebay.at/itm/GPS-Signal-Repeater-Amplifier-Transfer-25M-Antennen-Kit-fur-den-Innenbereich-L1/254094640578?hash=item3b293885c2:g:3v4AAOSwH-RcSps5 (GPS Signal Repeater Amplifier Transfer 25M Antennen-Kit für den Innenbereich L1)

Der Stromverbrauch meiner Kaffeemaschine

edimax2101wJetzt kann ich dank fhem und des Edimax 2101W den Stromverbrauch meiner Haushaltsgeräte messen. Und begonnen habe ich, wie ihr wisst, mit der Nespresso Kaffemaschine:

edimax-fhem-kaffeemaschinenverbrauch

Die obere Grafik zeigt jeweils den Monatsverbrauch in kWh. Die untere Grafik zeigt den jeweils aktuellen Stromverbrauch in Watt. Die Granularität ist 30 Sekunden.

Hier eine detailliertere Ansicht (gezoomt):

edimax-nespresso-detailverbrauch

Was können wir aus diesen zwei Grafiken ableiten:

  • das Aufheizen der Maschine benötigt weniger als 1 Minute und „zieht“ 1100-1200 Watt
  • für das Halten der Temperatur benötigt die Maschine immer wieder bis zu 400 Watt
  • wenn ich mir einen Kaffee mache, zeigt der Edimax 2101W kurz 45 Watt an, ich vermute hier die Pumpe, etc

Daraus ergibt sich in kWh:

  • für’s Aufheizen verbraucht die Maschine etwa 0,003-0,005 kWh (= 3-5 Wh)
  • inkl. Aufheizen und einer Stunde Betrieb verbraucht die Maschine zirka 0,016 kWh (16 Wh)
  • für jede weitere Stunde verbraucht die Maschine 0,0091 kWh (= 9,1 Wh

Strom messen mit FHEM und Edimax 2101W

Ich wollte immer schon wissen, wieviel Energie die Geräte im Haushalt verbrauchen. Waschmaschine, Kaffeemaschine beim Aufheizen, Computer, SAT Receiver, meine Funkfeuer-Installation am Dach, etc… Anwendungsbereiche hätte ich viele.

Ein Energiemessgerät mit Anzeige oder Logger auf SD-Karte hat meine Ansprüche nicht ganz zufriedengestellt. Natürlich möchte ich die Daten automatisch und zeitnah auslesen und darstellen.

Toll, dass das nun möglich ist und dass es sich in FHEM, meiner zentralen Software für die Hausautomatisierung, einbinden lässt.

Einrichtung

edimax2101wHeute Früh hat die Post meinen Edimax 2101W, gekauft um knapp weniger als € 50,-, zugestellt. Es handelt sich dabei um einen Zwischenstecker für Steckdosen, der per WLAN verbunden ist und über eine Android-App geschaltet (ein/aus), konfiguriert (Zeitschaltfunktionen, WLAN-Zugangsdaten) und ausgelesen (Energieverbrauch) werden kann.

Das Gerät sendet nach dem Anstecken an einer Steckdose eine SSID als Master (Access Point) aus. Ich verbinde mich mit meinem Android Tablet zu dieser offenen SSID, starte die EdiMax-App und konfiguriere die SSID und das Kennwort für mein WLAN, damit der Edimax 2101W sich nach einem Reboot in mein Hausnetz integriert. Meinem DHCP-Server am Router habe ich eine feste IP-Adresse für die MAC-Adresse des Edimax Gerätes eingestellt, damit sich diese nicht ändert und ich per Hausautomatisierung das Gerät abfragen kann.

Einbindung FHEM

In FHEM gibt es seit ein paar Wochen ein fertiges Modul für die Einbindung des Edimax 2101W. Es ist nicht mehr zu tun, als das Gerät mit einem einzeiligen Kommando einzubinden:

define SmartPlugCpower EDIPLUG 192.168.1.23

FHEM nimmt nun für die Authentifizierung die  Standardwerte admin/1234 an und liest sofort alle Daten aus:

fhem-edi-examplelines

Für die Verbesserung der Darstellung (va. am Floorplan) habe ich noch folgende Zeilen konfiguriert:

define SmartPlugCpower EDIPLUG 192.168.1.23
attr SmartPlugCpower eventMap on:an off:aus
attr SmartPlugCpower interval 60
attr SmartPlugCpower model SP2101W
attr SmartPlugCpower password 1234
attr SmartPlugCpower room Wohnzimmer
attr SmartPlugCpower user admin

Natürlich möchte ich die Werte in einer Datei loggen und auch als SVG zeichnen. Danke an’s FHEM Forum für die wichtigen Hinweise zu diesem Thema:

define FileLog_SmartPlugCpower FileLog ./log/SmartPlugCpower_01-%Y-%m.log SmartPlugCpower

define SVG_SmartPlugCpower SVG FileLog_SmartPlugCpower:SVG_FileLog_SmartPlugCpower:CURRENT
attr SVG_SmartPlugCpower room Wohnzimmer

define SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat SVG FileLog_SmartPlugCpower:SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat:CURRENT
attr SVG_FileLog_SmartPlugCpower_Monat room Wohnzimmer

fhem-edi-gplot

Die Liste der Anpassungen:

  • Y-Axis label left entfernt
  • Y-Axis label right auf „Watt“ geändert
  • im Diagramm die Sources der ersten Zeile auf „Verbrauch Watt“ geändert
  • statt der standardmäßigen Regex auf SmartPlugCpower.power_now geändert, weil das der Wert ist, den ich sehen will.

Durch Klicken auf „Write .gplot file“ wird die Einstellung aktiviert und eine Grafik erstellt.

Für die Monatsgrafik habe ich die gleichen Zeilen angepasst, die Einheit ist allerdings „kWh“:

fhem-edi-gplot-kwh

Ich mach‘ mir mal einen Kaffee

Ich hab‘ also einmal die Nespresso Kaffeemaschine angeschlossen und mir zwei Espressi gemacht:

fhem-ediplug-kaffeemaschine

Nach dem Einschalten beim Aufzeihen der Maschine werden kurz immerhin 1.200 Watt benötigt:

2015-07-16_06:49:43 SmartPlugCpower ON / 1201.70 W / 5.3106 A

Auch zwischendurch heizt die Maschine immer wieder kurz nach und hat in 1,5 Stunden (aufzeihen, zwei Espressi + 1,5h Leerlauf, danach abgeschaltet) immerhin 0,031 kWh verbraucht.

Maritime mobile

Bojenfeld in einer Bucht auf Dugi Otok in Kroatien. Unser Boot ist das dritte von links oder rechts

Im Zuge eines Segeltörns in Kroatien (Reiseberichte gibt es unter anderem hier und hier) haben wir am 16. Juni 2015 bei einem Bojenfeld in einer Bucht auf der Insel Dugi Otok im Naturpark Telašćica das Kurzwellen-Equipment ausgepackt und in Betrieb genommen.

Co-Skipper Florian (links im Bild) hat sich aufgrund des starken Winds einen Poncho ausgebort und zieht ebenso stilsicher wie todesmutig mit OM Bernd OE1IHB den Langdraht auf den Mast.

Als Antenne hat ein etwa 22 Meter langer Funkdraht gedient, den ich beim Amateurfunkflohmarkt in Altlengbach im Vorjahr von einem mit Carmouflage bekleideten Ungarn erworben habe. Auf der Haspel waren etwa 40m Draht, wir haben ihn also bereits gekürzt. Die Langdrahtantenne haben wir endgespeist über einen MTFT Magnetic Balun (eigentlich: Unun) mit dem automatischen Antennentuner MFJ 993B verbunden. Das andere Ende haben wir auf dem 17m hohen Mast raufgezogen und somit den Draht eher vertikal montiert.

Als Transceiver hat sich wieder mein Yaesu FT857 für die portable Nutzung bewährt.

IMG_4058
Stromverteiler und Multimeter („sicher ist sicher“)

Zur Stromversorgung hat unser Skipper OM Florian OE3FDS die 12V Bordspannung von einer der beiden 110Ah-Bordbatterien genutzt und mit KFZ-Starterkabel mit meiner 12V-Vielfachverteilerleiste (bis 20A Belastbarkeit) verbunden. Von dort aus konnten wir die aktiven Geräte praktisch über Bananenstecker bzw. Kabelschuhe anschließen.

Damit die Konstruktion nicht verrutscht und die Sachen durcheinander fliegen, wird alles noch großzügig mit Duct Tape befestigt. Das schaut zwar nicht gut aus, hält aber super.

Konkret haben wir also folgendes Setup verwendet:

  • Antenne: Langdraht, ca. 22m endgespeist
  • Balun/Unun: MTFT Magnetic Balun 1:9
  • Tuner: MFJ 993B
  • Transceiver: Yaesu FT857
  • Stromversorgung: direkt von 12V Bordbatterie per KFZ-Starterkabel und 12V-Vielfachverteilleiste
  • genutzte HF-Leistung: max. 35W, normalerweise ca. 20-25W
  • unser Locator: JN73nv98

Skipper Florian OE3FDS (9A/OE3FDS/mm) macht es sich im Hintergrund gemütlich und lauscht...
Skipper Florian OE3FDS (9A/OE3FDS/mm) macht es sich im Hintergrund gemütlich und lauscht…

Und schon kann’s losgehen: wir hören auf 40m die ersten Stationen. Ich probiere auch andere Bänder und stelle fest, dass um ca. 16:30 Lokalzeit am besten die Stationen auf 15m und 20m zu hören sind. Also beantworte ich die ersten CQ-Rufe mit meinem „Maritime Mobile-Call“ 9A/OE1SCS/mm und komme auch sofort durch. Wir arbeiten ein paar Stationen aus Griechenland, Italien, der Ukraine und zu meiner Freude erreichen wir als Premiere für mich Kuwait, das sind immerhin fast 3.300km Luftlinie!

IMG_4097
9A/OE1SCS/mm

Ich finde es immer wieder interessant, welche Abweichungen manche OMs und YLs zum vorgeschriebenen Funkalphabet finden. Ich bin es ja schon gewohnt, dass man beispielsweise bei Rufzeichen mit „RG“ oft „Radio Germany“ statt „Romeo Golf“ hört. Falls mein Gesprächspartner beim QSO meinen Call nicht versteht und bis zur Heiserkeit „QRZ? Oscar Echo One Questionmark? Questionmark?“ ruft, antworte ich auch oft als „Oscar Echo One Sugar Chicago Sugar„, da mein „Sierra Charlie Sierra“ offenbar mehrfach nicht zu verstehen war. Aber meinen Maritime Mobile-Call 9A/OE1SCS/mm hat ein italienischer OM mit „Mickey Mouse“ (als /mm) bestätigt. Das finde ich mal wieder kreativ. Und ich muss sagen, es ist nicht so unpassend, schließlich versteht es wirklich jeder sofort.

IMG_4057Aber wir sind ja verabredet: um 17:30 Lokalzeit sollten wir auf 7.125kHz +/- unseren Freund OM Simon OE3FSS hören. Ich bin noch mit dem Abschluss eines QSOs nach SV (Griechenland) beschäftigt und drehe um 15:33 UTC auf 7.125 kHz LSB. Und da hört man auch schon Simon rufen! Und das ziemlich gut sogar, nur ein bißerl Rauschen und Knacken im Hintergrund. Gut, das Rauschen war hier im Naturpark vorher sehr gering, es schwankt zwischen S2 und S4. Wir beantworten den Ruf natürlich unmittelbar, geben 58 und bekommen 56. Simon funkt von Prottes bei Gänserndorf aus, gute 500km entfernt, mit einem Dipol (80m lang), seinem Elecraft KX3 und einer HF-Endstufe, über die er für diesen QSO ca. 150 Watt Ausgangsleistung erzielt. In Prottes herrscht zur Zeit ein Gewitter, wir vermuten, dass das Rauschen daher stammt.

OM Bernd OE1IHB, meinereiner Stefan OE1SCS, Skipper OM Florian OE3FDS
OM Bernd OE1IHB, meinereiner Stefan OE1SCS, Skipper OM Florian OE3FDS

Ein paar Minuten später übernimmt OM Florian als 9A/OE3FDS/mm und tauscht mit Simon die wesentlichsten aber weiterhin vorschriftsmäßig belanglosen Daten über die Funkverbindung aus, um dann an OM Bernd 9A/OE1IHB/mm zu übergeben.

Die Anzahl der Stationen auf 40m nimmt um diese Zeit (mittlerweile wird es 16:00 UTC) stark zu, es war ja auch zu erwarten, dass das Band um diese Zeit „aufmacht“. Die Störungen nehmen daher zu und Simon und wir werden von benachbarten Stationen immer mehr verdrängt. Bald sind nur mehr Stationen aus den üblichen Ländern mit den vielen Kilowatt-Stationen zu hören.

Auch die Situation in den anderen Bändern hat sich eher verschlechtert, 20m und 15m verschwinden immer mehr im Rauschen.

Auf 14.313 kHz erreichen wir DJ3CD, der vor allem auf Maritime Mobile-Stationen achtet, und uns die Wetterinformationen für die nächsten 24h übermittelt. Dass wir nicht alleine sind, haben wir erkannt, als uns DH6HW mit einem kurzen Zwischenruf die Windstärken in Beaufort ergänzt hat.

Nach diesen QSOs (und den Anstrengungen vom Segeln) sind wir schon etwas erschöpft und bevor wir QRT senden, rufe ich noch ein paar Mal: „See kuw See kuw See kuw de Nine Alpha Slash Oscar Echo One Sierra Charlie Sierra Maritime Mobile“ (CQ CQ CQ de 9A/OE1SCS/mm).

Hier noch ein paar Eindrücke:

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https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen